Dein Lieblingsbrieffreund aus Swasiland besucht dich. Was würdest du ihm zeigen?
Also da in meinem Weltbild das Prinzip der Brieffreundschaft im Wesentlichen durch die physische Trennung der Beteiligten gewährleistet ist, würde ein Besuch einfach jeder Wahrscheinlichkeit widersprechen. Und falls er doch kommt, zeig ich ihm einfach eine der größten Attraktionen, die Bayern seit den Zeiten unseres Ex-Ministerpräsidenten zu bieten hat: den Weg vom Hauptbahnhof zum Flughafen („Wenn Sie vom Hauptbahnhof in München mit zehn Minuten ohne daß Sie am Flughafen noch einchecken müssen, dann starten Sie im Grunde genommen am Flughafen am am Hauptbahnhof in München, starten Sie ihren Flug – zehn Minuten…“). Von dort aus machen wir dann eine Europa-Rundreise „in ten days“ wie Familie Griswold in dem Film National Lampoon’s European Vacation.
Woher kommst und wohin gehst du?
Erstens: kein Kommentar; zweitens: woher soll ich das bitte wissen?
Was ist Kunst?
Schönheit, Wahrheit und im Zweifelsfalle unnütz (wie Oscar Wilde sagen würde) und gerade deshalb über jeden Zweifel erhaben.
Was ist deine Lieblingsverschwörungstheorie?
Elvis lebt.
Was war dein Lieblingsspiel als Kind?
Robinsonade (die darauf zu strandende Insel war das Wildgehege unseres Nachbarn).
Nebenhobbies?
Das Wort „Hobby“ widerstrebt mir aufs Äußerste.
Bist du musikalisch?
Allenfalls rein passiv-rezeptiv.
Was fehlt dir zum Glück?
Ich bin glücklich. Aber wenn ich mir schon etwas aussuchen darf: eine Zeitmaschine und ein „Prose Portal“ (siehe Jasper Fforde).
Welche Rolle hättest du gern im Zirkus?
Die der militanten Tierschützerin, die dem Zirkus die Tiere abkauft und sie auf einen Gnadenhof oder sonstwohin bringt, wo sie ihren Lebensabend im Zustand der Arbeitslosigkeit genießen können.
Montagmorgen. Und jetzt?
Ich bin noch auf meiner Zeitreise im Sommer 1816 am Genfer See und beschäftigt (liege im Bett mit Lord Byron, Percy B. und Mary Shelley und höchstwahrscheinlich schreiben wir gerade zusammen einen Schauerroman oder machen sonst was Schönes…).